Liebe Ummelner Bürger*innen,
am 24.11.2017 fand im Casino der Firma Goldbeck der erste Ummelner Bürgerdialog unter der Fragestellung „Wie wollen wir in Ummeln gemeinsam leben?“ statt.
Rund 70 Menschen waren der Einladung gefolgt und nutzten die Gelegenheit miteinander ins Gespräch über die Zukunft ihres Stadtteils zu kommen.
Viele Themen, die sowohl Alt- und Neu-Ummelner, Geflüchtete und Nichtgeflüchtete oder auch Menschen mit und ohne Behinderung betreffen, kamen dabei auf den Tisch. Mit dieser Information möchten wir einen ersten Überblick über die Ideen und Vorschläge geben, die dabei herausgekommen sind.
Im kommenden Jahr werden wir an diesen Themen weiterarbeiten.
Ideen und Vorschläge
Das Nachbarschaftsfest im Quartier Zedernstraße am 23.09.2017, die sieben aufgestellten Postboxen in der Woche vor dem Bürgerdialog und natürlich das World Café am Abend des 24. Novembers boten die Gelegenheit sich mit Anregungen, Fragen und Ideen zu beteiligen.
Insgesamt sind auf diesem Weg 170 Ideen und Vorschläge, manche natürlich auch mehrfach genannt, zusammengekommen.
Diese werden im Folgenden in Themengruppen zusammengefasst. Dabei kann nicht jeder einzelne Vorschlag oder jede einzelne Idee in diesem Infobrief genannt werden.
Wenn Sie sich alles im Detail ansehen möchten, besuchen Sie unsere Internetseite www.quartier- zedernstrasse.de Hier finden Sie unter der Rubrik Bürgerdialog eine Dokumentation der Veranstaltung
und alle Ideen und Vorschläge aufgelistet. Außerdem werden wir den Bürgerdialog an dieser Stelle kontinuierlich begleiten.
Die meisten Aussagen lassen sich den Themengruppen Arbeit, Verkehr, Wohnen, Kultur, Bildung, Freizeit und Begegnung zuordnen. Andere Aussagen formulieren Aspekte zur Bestimmung der Rahmenbedingungen.
Zusammengefasst kommt der Bürgerdialog zu folgendem Ergebnis:
- Ummeln ist offen für neue Menschen.
- Wir wünschen uns mehr Miteinander von Jung und Alt, Menschen mit und ohne Behinderung, Alt-Ummelnern und Neu-Ummelnern.
- Eine zukunftsausgerichtete infrastrukturelle Planung, vor allem in den Bereichen Wohnen und Verkehr sorgt dafür, dass Ummeln auch in Zukunft ein attraktiver Stadtteil bleibt und nicht abgehängt wird.
- Dafür wollen wir den Bürgerdialog fortsetzen.
Arbeiten und Leben in Ummeln sollte miteinander vereinbar sein. Dafür müssten Voraussetzungen geschaffen werden, damit sich mehr Firmen ansiedeln und für neue Arbeitsplätze sorgen. Arbeitgeber und Berufsanfänger könnten sich über ein „Schnupper-Praktikum“ kennenlernen.
Die Schwerpunkte im Themenbereich Verkehr liegen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und dem Bau der Umgehungsstraße.Ummeln muss eine bessere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz erhalten. Das bedeutet nicht nur mehr Busverbindungen in den Abendstunden und am Wochenende, sondern auch eine Ausweitung der Querverbindungen in die umliegenden Orte Steinhagen, Friedrichsdorf, Senne oder Holtkamp. Mit der Fertigstellung der geplanten Umgehungsstraße wird zur Verbesserung der Verkehrssituation innerhalb Ummelns der Umbau der B61 gewünscht. Damit könnte auch ein Ortskern entstehen, der bisher vermisst wird. Eine Verkehrsberuhigung auf 30km/h innerorts würde zusätzlich zur Verkehrssicherheit beitragen. Wünschenswert wäre auch ein Ausbau und die Pflege des Radwegenetzes rund um Ummeln.
Für die Zukunft Ummelns ist die Ausweisung von neuen Flächen sowohl für den Wohnungsbau (bezahlbare Mietwohnungen und Grundstücke für Einfamilienhäuser) als auch für die Ansiedlung von neuem Gewerbe dringend notwendig. Grundsätzlich ist Zuzug in Ummeln erwünscht, aber die Infrastruktur (Schule, Kita, ÖPNV, Geschäfte, ärztliche Versorgung) muss ausreichend vorhanden sein. Der Wunsch in Ummeln zu arbeiten und gleichzeitig auch zu leben wurde häufig geäußert. Ebenso wie der Erhalt der Geschäfte, wie z.B. Banken mit Bedienung, der Poststelle, der Apotheke u.v.m.
Der Zuzug von Menschen (auch geflüchteter Menschen) in Ummeln sollte als Chance gesehen werden. Den Ummelnern ist es wichtig Traditionen zu pflegen und auch alle dazu einzuladen daran
teilzuhaben. Das Kulturforum könnte wiederbelebt werden, vielleicht auch als interkulturelles Forum, ein Kinderchor könnte sich neu gründen oder die Alt– Ummelner könnten Neu-Ummelnern die Spazierwege im Ort zeigen. Räumlichkeiten zur Begegnung und für Veranstaltungen fehlen. Hier soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit das Familienzentrum oder das Café Sonnenlicht genutzt werden kann.
Ein Schwerpunktthema in Ummeln sind die nicht ausreichenden Kita‑, OGS- und Schulplätze. Nicht alle Ummelner Kinder können die Bildungseinrichtungen vor Ort besuchen. Hier ist die Verbindung zum Bereich Wohnen und Leben in Ummeln zu sehen. Zuzug erwünscht, aber die Strukturen müssen mitwachsen. Die Leihbibliothek könnte ausgebaut werden. Überhaupt ist der Wille nach Bildung / Weiterbildung hoch. Viele der geflüchteten Bewohner wünschen sich Möglichkeiten ihre Sprache zu verbessern, ob in einem Sprachkurs oder noch lieber im Gespräch mit Nachbarn, um in Kontakt zu kommen und die Sprachkenntnisse anzuwenden. Auch das Thema Inklusion und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Leben in Ummeln gilt es zu betrachten.
Ummeln hat ein starkes Vereinsleben. Die Vereine freuen sich über Nachwuchs und neue Mitglieder und machen dafür viel möglich. Gerade für die Sportvereine ist der geplante Neubau der Sporthalle von entscheidender Bedeutung. Auch das Jugendzentrum HOT macht attraktive Angebote für die Kinder und Jugendlichen in Ummeln und muss erhalten bleiben.
Freizeit und Naturschutz können zusammen funktionieren. Der Ausbau eines Wander- und Radwegenetzes (Trüggelbach, Südsee) könnte diese Aussage unterstreichen.
Neben dem Thema Bildung stellt das Thema Begegnung einen weiteren Schwerpunkt dar. Nicht nur der Zuzug vieler geflüchteter Menschen in den letzten zwei Jahren hat gezeigt, wie wichtig das
Thema Begegnung ist. Auch viele Alt-Ummelner sind sich durch die besondere Situation wieder neu
begegnet. Dazu braucht es Orte, an denen Begegnung stattfinden kann.
So wurde die Idee formuliert, Versammlungsräume in Kirche, VFL und Café Sonnenlicht zu öffnen.
Und für den Sommer böten mehr Sitzbänke im Ort die Gelegenheit zur Begegnung unter freiem Himmel. Weitere Ideen beschäftigen sich mit der Einrichtung einer Nachbarschaftshilfe oder Patenschaften für hilfsbedürftige Menschen.
Wie geht es weiter?
Die Themen und Ideen sind jetzt sortiert und zusammengefasst.
Im ersten Quartal 2018 laden wir zu einem neuen Treffen ein.
Dann geht es darum, Interessengruppen zu bilden und gemeinsam an den einzelnen Themen dran zu bleiben oder weitere Ideen zu entdecken. Vielleicht kommen Sie in der Zwischenzeit mit Nachbarn über den Bürgerdialog ins Gespräch und wir sind beim nächsten Treffen noch einige mehr.
Alle Ummelner*innen sind eingeladen, sich an der Gestaltung Ummelns Zukunft aktiv zu beteiligen!
Wenn Sie Fragen, Ideen oder Vorschläge haben sprechen Sie mich gerne an.
Imke Meyer, Quartiersarbeiterin in Ummeln
AWO Quartiersbüro im Quartier Zedernstraße, Erlenstr. 5 — 33649 Bielefeld — 0172 5379886
quartier.zedernstrasse@awo-bielefeld.de — www.quartier-zedernstrasse.de
Eine detaillierte Zusammenfassung der Ideen und Vorschläge finden Sie hier.
Hier gibt es die Informationen zum Bürgerdialog als Druckversion (.pdf)