Schnel­le Hil­fe für Ukraine-Flüchtlinge

Wie kann die Stadt Bie­le­feld ge­mein­sam mit ih­ren Part­nern un­kom­pli­ziert und schnel­le Un­ter­stüt­zung für ge­flüch­te­te Men­schen aus der Ukrai­ne leisten?
Hier sind al­le In­fos zur An­lauf­stel­le, Spen­den, Un­ter­brin­gung und mehr zusammengestellt.

Bie­le­feld (bi). Wie kann die Stadt Bie­le­feld ge­mein­sam mit ih­ren Part­nern un­kom­pli­ziert und schnel­le Un­ter­stüt­zung für ge­flüch­te­te Men­schen aus der Ukrai­ne leis­ten? Dar­über hat sich auf Ein­la­dung des So­zi­al- und In­te­gra­ti­ons­de­zer­nats am Mitt­woch, 2. März, die Stadt mit Ver­ei­ne, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Kir­chen­ge­mein­den ausgetauscht.

Wir ha­ben mit die­sem Run­den Tisch das Netz­werk re­ak­ti­viert, das wir 2015 in der Ar­beit mit ge­flüch­te­ten Men­schen ge­knüpft ha­ben. Da­bei bin­den wir auch die ukrai­ni­sche „Com­mu­ni­ty“ ein, die sich mit ei­nem be­wun­derns­wer­ten Ein­satz eh­ren­amt­lich en­ga­giert. Ge­mein­sam kön­nen wir Hil­fe or­ga­ni­sie­ren und uns dar­auf kon­zen­trie­ren, auf was es jetzt wirk­lich an­kommt. Die Hilfs­be­reit­schaft in un­se­rer Stadt ist wirk­lich im­mens. Da­für bin ich sehr dank­bar. Vie­le Ak­teu­re ha­ben schon ei­ge­ne Im­pul­se ge­setzt, wir möch­ten das als Stadt ger­ne bün­deln und ko­or­di­nie­ren. Wir le­ben hier in Bie­le­feld al­le in Si­cher­heit und im War­men, aber ich bin froh, dass wir mit un­se­ren ge­mein­sa­men An­stren­gun­gen we­nigs­tens ei­nen Bei­trag leis­ten kön­nen, den Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­nern zu hel­fen“, so So­zi­al- und In­te­gra­ti­ons­de­zer­nent In­go Nürnberger.

An­lauf­stel­le eingerichtet

Um den eh­ren­amt­li­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern und ge­flüch­te­ten Men­schen ei­ne ers­te An­lauf­stel­le zu bie­tet, rich­tet die Stadt ab heu­te, Don­ners­tag, 3. März, ei­ne Be­ra­tungs­stel­le für die Flucht­be­we­gung aus der Ukrai­ne ein. Die­se be­fin­det sich am Neu­en Rat­haus, zwi­schen Haupt­ein­gang und Ein­gang zu Bür­ger­be­ra­tung. „Das Be­ra­tungs­bü­ro ist für al­le of­fen, die sich mit dem The­ma be­schäf­ti­gen – sei es, um sich über Auf­ent­halts­rech­te zu in­for­mie­ren, ei­ge­ne Hil­fe an­zu­bie­ten oder um kon­kret ei­ne Un­ter­kunft für Ge­flüch­te­te zu fin­den,“ er­klärt Nürn­ber­ger. „Auch die vie­len Or­ga­ni­sa­tio­nen in un­se­rer Stadt kön­nen hier mit der Ver­wal­tung in Kon­takt tre­ten. Die Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des So­zi­al­am­tes kön­nen ent­we­der di­rekt hel­fen oder ver­mit­teln an die rich­ti­gen Stel­len.“ Das Bü­ro ist mon­tags bis don­ners­tags von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr und frei­tags von 9 bis 14 Uhr be­setzt. Te­le­fo­nisch sind die An­sprech­part­ne­rin­nen und An­sprech­part­ner un­ter 0521 51–27203 /-27208 / ‑20679 oder per Mail an gefluechtete-ukraine@bielefeld.de er­reich­bar. In den kom­men­den Ta­gen sol­len auch ukrai­ni­sche und rus­si­sche Über­set­zer zur Ver­fü­gung stehen.

Wer au­ßer­halb der Öff­nungs­zei­ten abends und am Wo­chen­en­de Men­schen un­ter­brin­gen muss, mel­det sich in der kom­mu­na­len Flücht­lings­un­ter­brin­gung Rüt­li an der Os­ning­stra­ße 245 te­le­fo­nisch un­ter 0521 32987301.  Dort ist an sie­ben Ta­gen die Wo­che 24 Stun­den täg­lich je­mand erreichbar.

Bit­te kei­ne Sachspenden

Die Stadt macht dar­auf auf­merk­sam, dass zur­zeit kei­ne Sach­spen­den ge­sam­melt wer­den. Mo­men­tan hat die Stadt da­für kei­nen Be­darf, des­halb soll­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­ger von Sach­spen­den zur­zeit ab­se­hen. „So­bald wir wis­sen, was ge­nau wo ge­braucht wird und wir In­for­ma­tio­nen von den ver­schie­de­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen da­zu er­hal­ten, wer­den wir ei­ne Lis­te aufwww.bielefeld.de ver­öf­fent­li­chen“, er­klärt Nürn­ber­ger, „Es ist groß­ar­tig, wie vie­le Per­so­nen ih­re ei­ge­nen Sa­chen ent­beh­ren kön­nen, um an­de­ren zu hel­fen, al­ler­dings kön­nen wir in der jet­zi­gen Si­tua­ti­on nicht si­cher­stel­len, dass die­se Spen­den auch dort an­kom­men, wo sie ge­braucht wer­den.“ Die Stadt in­for­miert, so­bald es da­zu wei­te­re In­for­ma­tio­nen gibt.

Un­ter­brin­gung in Bie­le­feld sichergestellt

Der Stadt sind ak­tu­ell knapp 60 Per­so­nen be­kannt, die aus der Ukrai­ne in Bie­le­feld an­ge­kom­men sind. 35 Per­so­nen da­von sind bis­lang in städ­ti­schen Un­ter­künf­ten un­ter­ge­bracht. Be­kannt ist al­ler­dings, dass noch mehr Men­schen pri­vat un­ter­ge­kom­men sind. Wer Men­schen aus der Ukrai­ne auf­ge­nom­men hat, wird ge­be­ten, sich un­ter Unterbringung@bielefeld.de zu mel­den, da­mit die Ver­wal­tung sich ei­nen Über­blick ver­schaf­fen kann, wie vie­le Men­schen in Bie­le­feld be­reits an­ge­kom­men sind, und vor al­lem, da­mit die Stadt auch un­ter­stüt­zen kann.

Wer den aus der Ukrai­ne ge­flüch­te­ten Men­schen eben­falls mit ei­ner Un­ter­kunft hel­fen möch­te oder ei­ne Un­ter­kunft sucht, schickt sein An­ge­bot eben­falls an Unterbringung@bielefeld.de.Da­mit der Kon­takt schnell her­ge­stellt wer­den kann, soll­te mög­lichst auch ei­ne Te­le­fon­num­mer an­ge­ge­ben werden.

 Wer möch­te, kann Geld spenden 

Sach­spen­den wer­den von der Stadt zur­zeit nicht ge­sam­melt. Wer aber Geld spen­den möch­te, um die ukrai­ni­schen Ge­flüch­te­ten zu un­ter­stüt­zen, kann ei­nen Be­trag an den Bie­le­fel­der Flücht­lings­fonds – ei­ne Ko­ope­ra­ti­on von Stif­tung So­li­da­ri­tät und Stadt Bie­le­feld – über­wei­sen. Die IBAN lau­tet: DE18 4805 0161 0000 1248 00 (Spar­kas­se Bie­le­feld). „Wir si­chern zu, dass die Mit­tel aus­schließ­lich da­für ver­wen­det wer­den, um Ge­flüch­te­ten hier vor Ort zu hel­fen oder die hu­ma­ni­tä­re Si­tua­ti­on in der Ukrai­ne und in den Nach­bar­län­dern zu ver­bes­sern“, so Franz Schai­b­le von der Stif­tung So­li­da­ri­tät und In­go Nürnberger.

Ak­tu­el­le In­fos auf der Home­page der Stadt

Auf der städ­ti­schen Home­page gibt es un­ter www.bielefeld.de/ukraine wei­te­re In­for­ma­tio­nen, zum Bei­spiel auch zum Auf­ent­halts­sta­tus der ge­flüch­te­ten Ukrai­ne­rin­nen und Ukrai­ner, so­wie zu Kon­takt­mög­lich­kei­ten bei An­ge­bo­ten und Fra­gen. Die In­hal­te dort wer­den stän­dig ak­tua­li­siert und aus­ge­baut. Die Sei­te kann über die Über­set­zungs­funk­ti­on in der Leis­te links auch auf Ukrai­nisch an­ge­zeigt werden.

Wir ha­ben Ar­beits­struk­tu­ren ge­schaf­fen und wer­den nächs­te Wo­che ein wei­te­res Tref­fen or­ga­ni­sie­ren. Uns ist al­len wich­tig, im Aus­tausch zu blei­ben und so gut wie mög­lich zu hel­fen. In den kom­men­den Ta­gen er­war­ten wir auch, dass Bund und Land sich po­si­tio­nie­ren und uns recht­li­che Rah­men­be­din­gun­gen ge­ben. Wir wün­schen uns ein­fa­che und un­bü­ro­kra­ti­sche Lö­sun­gen. Bis da­hin wer­den wir für je­den Fall in­di­vi­du­el­le Lö­sun­gen fin­den“, so Nürnberger.